Als Frankenderby werden Fußballspiele zwischen den fränkischen Vereinen 1. FC Nürnberg und SpVgg Greuther Fürth
(ehemals SpVgg Fürth) bezeichnet. Das Frankenderby – auch fränkisches Lokalderby genannt – ist mit bislang 266 Begegnungen seit 1904 das am längsten bekannte und am häufigsten ausgetragene Fußballderby Deutschlands.
Manchmal werden auch Partien gegen andere fränkische Mannschaften, wie zum Beispiel die Würzburger Kickers, den 1. FC Schweinfurt 05 oder die SpVgg Bayreuth, als Frankenderby bezeichnet. Da sind uns der Rest Deutschlands schon neidisch.
Hintergrund
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gründeten sich die Fußballvereine 1. FC Nürnberg (1900) und SpVgg Fürth (1903), und schnell entwickelte sich eine große Rivalität, die besonders brisant wurde, da beide Mannschaften lange Zeit zu den besten Klubs Deutschlands gehörten. Die Städte grenzen seit 1899 direkt aneinander und sind beinahe vollständig miteinander verwachsen.
Das erste Derby fand im September 1902 statt und endete 15:0 für Nürnberg. Allerdings können die ersten drei Spiele nicht bedingungslos in die Statistik eingerechnet werden, da damals noch die Fußballabteilung des TV 1860 Fürth antrat, die erst am 23. September 1903 als SpVgg Fürth selbstständig wurde. Am 18. September 1904 fand bei der Nürnberg-Fürther Meisterschaft das erste Spiel bei einem Turnier statt, wobei der 1. FC Nürnberg mit 3:0 gewann.[2] Im Dezember 1908 endete erstmals ein Spiel unentschieden (3:3) und am 20. Oktober 1910 gab es den ersten Sieg für Fürth (2:1). Dieser erste Sieg war zudem das erste Derby, das auf dem Fürther Sportplatz am Ronhofer Weg, dem damals größten Sportplatz des Deutschen Reiches, ausgetragen wurde.
Die Zuschauerzahl betrug rund 10.000.
Allgemein gelang es Fürth in den 1910ern, an Nürnberg vorbeizuziehen, was in der ersten deutschen Meisterschaft im Jahr 1914 gipfelte. 1920 gewann dann erstmals Nürnberg die Victoria, nachdem im Finale Fürth geschlagen worden war. Es war die unmittelbar folgende Meisterschaftssaison, da der Erste Weltkrieg zur Unterbrechung des Spielbetriebs geführt hatte, weswegen die SpVgg sechs Jahre als Meister amtierte. Vom 8. Juli 1918 bis zum 5. Februar 1922 blieb Nürnberg in 104 Verbandsspielen ungeschlagen. Anfang und Ende dieser Serie wurden von Niederlagen gegen Fürth bestimmt. Die 1920er bedeuteten für beide Vereine die erfolgreichste Zeit.
Größere Bekanntheit erreichte eine Anekdote vom 21. April 1924. Damals waren für ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande ausschließlich Spieler von Nürnberg und Fürth nominiert worden. Deutschland gewann in diesem Spiel erstmals gegen die Niederlande, die Akteure verbrachten jedoch Hin- und Rückfahrt in nach Vereinen getrennten Zugabteilen. 1929 wurde Fürth zum bisher letzten Mal Meister, wobei das Finale gegen Hertha BSC im Nürnberger Stadion ausgetragen wurde. Exemplarisch für die Härte, in der die Derbys zu dieser Zeit bestritten wurden, ist ein Spiel vom 6. Oktober 1929. Damals gab es 87 Freistöße und drei Platzverweise, Endstand war 1:1.
Anfang der 50er Jahre schaffte es das Frankenderby nochmals, sich zu einem der hochklassigsten Fußballspiele Deutschlands zu etablieren. Eine 2:7-Heimniederlage der Nürnberger gegen Fürth vom 30. September 1956 kommentierte der ehemalige Nürnberger Außenläufer Hans „Bumbes“ Schmidt mit den Worten: „Die Tränen haben mir in den Augen gestanden, wie die gespielt haben! Und ausgerechnet die Blödel aus Fürth gewinnen das!“ Das Zitat erreichte deswegen Bekanntheit, weil Schmidt zu diesem Zeitpunkt der Fürther Trainer war.
Klassenunterschiede --> 1963 konnte sich die SpVgg Fürth nicht für die neu eingeführte Bundesliga qualifizieren. Der damalige Rekordmeister Nürnberg hingegen wurde 1968 letztmals Meister, ehe der Club abstieg und bisher acht Mal zwischen zweiter und erster Liga wechselte. So gab es in den 1970er Jahren einige Derbys in der zweiten Spielklasse. Fürth stieg jedoch zwischendurch bis in die Viertklassigkeit ab, sodass in dieser Zeit fast ausschließlich Freundschaftsspiele ausgetragen wurden.
Rückkehr in den Profifußball
Erst durch den Beitritt der Fußball Leistungsabteilung des TSV Vestenbergsgreuth zur damaligen SpVgg Fürth konnte man sich wieder für eine höhere Spielklasse qualifizieren. Durch den gleichzeitigen erstmaligen Zweitligabstieg des FCN spielten beide Vereine in der drittklassigen Regionalliga Süd 1996/97 und trafen auch im DFB-Pokal aufeinander, sodass das Derby auch wieder an nationaler Bedeutung gewann. Die 44.181 Zuschauer bilden noch immer den Rekord für ein Pokalspiel zwischen Drittligisten. Die Liga dominierten Nürnberg und Fürth nach Belieben, so dass sie am Ende gemeinsam aufstiegen. Seitdem gehörte Fürth bis zum Aufstieg 2012 ununterbrochen der zweiten Bundesliga an und belegt mittlerweile in der Ewigen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga den ersten Rang. Der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wurde hierbei häufig knapp verfehlt.
In den 1990er Jahren wurden einige Fürther Heimspiele im größeren Frankenstadion ausgetragen, nicht aber in der Saison 2003/04 sowie in der Saison 2008/09, da die Spielvereinigung im Aufstiegskampf nicht auf den Heimvorteil verzichten wollte. 2004 zogen etwa 3000 Nürnberger Fans in einem Marsch durch Fürth durch die Fürther Innenstadt, die Polizei war davon überfordert. Um eine ähnliche Situation zu verhindern, richtete die Polizei 2009 einen weitläufigen Sicherheitsring um das Fürther Stadion ein.[3][4] Beim 253. Derby am 10. Mai 2009 wurde im easyCredit-Stadion ein Public Viewing veranstaltet, zu dem 16.000 Besucher kamen, mehr Personen, als in das ausverkaufte Playmobil-Stadion passten.
Im Achtelfinale des DFB-Pokals 2011/12 kam es am 20. Dezember 2011 zur 254. Auflage des Frankenderbys, wie auch die Derbys davor war ein enormer Polizeiaufwand erforderlich. Fürth siegte mit 1:0 in Nürnberg und zog in der Folge bis ins Halbfinale ein. Nach Ende des Spiels kam es zu Tumulten durch aufgebrachte Nürnberger Fans, die in den Innenraum des Stadions eindrangen.
In der Saison 2014/15 begegnete man sich wieder in Liga 2, nachdem der 1. FC Nürnberg in der vorangegangenen Erstligasaison
als 17. abgestiegen ist und Greuther Fürth in der Relegation gegen den Hamburger SV durch ein 0:0 in Hamburg und ein 1:1 zu Hause nach Auswärtstorregel scheiterte. Das Hinrundenderby fand bereits am zweiten Spieltag statt und endete mit einem 5:1-Sieg der Fürther. Mit sechs Toren war es das torreichste Frankenderby seit der Saison 1972/73, als das Derby beim Stande von 4:2 für Fürth nach Feuerwerksbeschuss und Platzsturm von Nürnberger Fans abgebrochen wurde (Wertung 2:0 für Fürth).
Durch die häufig im Nürnberger Stadion ausgetragenen Fürther Heimspiele kam es am 24. September 2017 dazu, dass der 1. FC Nürnberg erstmals seit 1979 ein Pflichtspiel in Fürth gewinnen konnte. Das 263. Frankenderby endete mit einem 3:1 Auswärtserfolg für die Nürnberger. Zum Rückspiel am 25. Spieltag stand der 1. FC Nürnberg auf Platz 1 der Tabelle, während Fürth auf dem Relegationsplatz gegen den Abstieg spielte. Trotz der völlig unterschiedlichen Vorzeichen gewann Fürth das 264. Derby mit 2:0, was zugleich der einzige Auswärtssieg der Fürther in der Saison war. Nürnberg gelang am vorletzten Spieltag der Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga, Fürth konnte sich in der letzten Partie mit dem 15. Rang noch den Klassenerhalt sichern.
29 November 2020
Im Coronajahr verliert der Club zu Hause am 9. Spieltag gegen die Fürther mit 2:3. Der FCN hatte nur 10 Minuten wirklich gut Fußball gespielt. Die jungen Fürther
Spieler haben verdient gewonnen.
21 März 2021
Corona ist immer noch da, die Fäter stehen kurz vor dem Aufstieg in die 1. Liga und wir kurz vor dem Relegationsplatz in die 3. Liga. Was für ein Scheiß. Die Voraussetzung waren nicht gut, und dann noch in der Trolli Arnea. Die erste Halbzeit war unterirdisch und Fät führte verdient mit 1:0, die Abwehr wieder mal nur schlecht, Fehler Handwerker, Valentini und Madenia. Die zweite Halbzeit war eines Derbys würdig und wir führten dann sogar mit 1:2 und hatten das Spiel eigentlich im Griff. Eigentlich heißt nix bei uns, da kam es dann auch wie so oft, wir waren wieder mal überragend in der Abwehr und so viel das 2:2 in der Nachspielzeit.